
Gret Palucca im Haus von Lyonel Feininger
Als Sohn des Bauhausmeisters Lyonel Feiniger erlebte Theodore Lux Feininger das Weimarer und Dessauer Bauhaus. Sein eigenes Studium am Bauhaus Dessau begann er 1926 mit dem Vorkurs bei Josef Albers und Unterricht bei László Moholy-Nagy, Paul Klee und Wassily Kandinsky. Bis zum Wintersemester 1929 arbeitete er in der Bühnenwerkstatt bei Oskar Schlemmer. Gegen Ende seines Studiums widmete sich T. Lux Feininger, genau wie sein Bruder Andreas, zunehmend der Fotografie. Ihn interessierte es weniger die Fotografie als künstlerisches Mittel einzusetzen, viel mehr dokumentierte er, ganz vom Neuen Sehen beeinflusst und stets als Ereignisse von spontaner und persönlicher Bedeutung, das pulsierende Leben am Bauhaus. Einer der beiden Vintage-Abzüge zeigt die Tänzerin Gret Palucca beim Emporsteigen an einer Häuserwand. Palucca fand Mitte der 1920er-Jahre durch ihre Schwägerin Ise Bienert, Kunststudentin am Bauhaus, Zugang zu den Avantgarde-Kreisen. Im Rahmen des Bauhaus-Programms trat sie zwischen 1925 und 1928 mehrmals auf, um technische Übungen und Improvisationen aus dem Gebiet des Neuen Tanzes vorzuführen. Während eines dieser Besuche in Dessau ist auch die vorliegende Aufnahme entstanden.
