
Noctilux 1.2/50mm B702 chrom Prototyp

Noctilux Prototyp
Das Noctilux 1.2/50mm war das weltweit erste 35mm Objektiv in Serienproduktion, mit asphärischen Elementen. Für die Berechnung waren die Optikdesigner Helmut Marx sowie Paul Sindel von Leitz Wetzlar verantwortlich. Professor Helmut Marx verwendete für das Design bzw. die Strahlenverfolgung einen Elliott 402F-Computer, um Zeit zu sparen.
Als das Objektiv 1966 eingeführt wurde, bildete es den Höhepunkt des Objektivdesigns, sowie dessen technologischer Möglichkeiten. Es ist nahezu frei von sphärischer Aberration und Koma und erzeugt einen außergewöhnlich hohen Kontrast. Vor 50 Jahren war es selbst für Leitz eine große Herausforderung, solch ein Objektiv zu entwickeln, was sich auch im Preis niederschlug: Das Objektiv war fast doppelt so teuer wie das Gehäuse einer Leica M4.
1976 wurde es vom 50mm Noctilux f/1 abgelöst, welches durch Verwendung neuer optischer Gläser ohne asphärische Elemente berechnet werden konnte, und somit günstiger und wesentlich weniger arbeitsintensiv in der Herstellung war als sein Vorgänger.
In zehn Jahren Produktionszeit wurden insgesamt nur etwa 1.800 Stück des 50mm Noctilux f/1.2 produziert, was 1 Stück pro Werktag entspricht. Das Noctilux f/1.2 kann wahrlich als Legende unter den Leica Objektiven bezeichnet werden. Es ist nicht nur ein begehrtes Sammlerstück, sondern auch sehr beliebt bei aktiven Fotografen.
Wir freuen uns, bei der 41. Leitz Photographica Auction das weiße Einhorn unter den Leica M-Objektiven anbieten zu können – den verchromten Original-Prototyp des Noctilux f/1.2. Das Objektiv ist in ausgezeichnetem Zustand, die Optik weist Schönheitsfehler an der Vorder- und Rückseite auf. Der fotografische Test zeigt, dass das Objektiv noch immer schöne, verträumte Bilder liefert, für die die erste Version des Noctilux berühmt ist. Über die Tiefenschärfeskala ist ein kleines Stück Millimeterpapier geklebt – es wurde im Werk verwendet, um darauf die Testergebnisse zu markieren. Der vordere Rand scheint auf den ersten Blick nicht graviert zu sein. Bei genauerem Hinsehen ist jedoch eine kleine, geschwärzte Gravur zu erkennen:
LEITZ WETZLAR GERMANY 1:1.2/50 B702 0000663
Die Bezeichnung Noctilux ist auf diesen Prototypen noch nicht eingraviert.